
18. November 2025 | Vermeide die Worte nie und immer.
Memo an mich selbst
"Vermeide die Worte nie und immer."
Was ich damit sagen will
„Das hat noch nie geklappt, das wird also auch jetzt nicht klappen.“
Was nach nüchterner Erfahrung klingt, ist in Wahrheit oft ein Ausdruck von Resignation.
Und mit dieser Einstellung sinkt die Wahrscheinlichkeit auf Veränderung gegen null.
Denn wer nicht mehr an eine Lösung glaubt, wird auch keine finden.
Bestehende Muster werden auf diese Weise immer fester zementiert – statt hinterfragt.
💡 Sprache formt Realität
Wenn du sagst: „Das war schon immer so, daran lässt sich nichts ändern“ – dann wird es auch so bleiben.
Wenn du sagst: „Das hat bisher nicht funktioniert, aber vielleicht finden wir einen neuen Weg“ – dann entsteht Spielraum.
Sprache kann Gedanken beflügeln.
Oder sie verwerfen, bevor sie überhaupt entstehen.
Deine Wortwahl verrät, wie sehr du an Veränderung glaubst:
Wenn du in absoluten Aussagen sprichst, blockierst du dich oft selbst.
Wenn du jedoch differenziert formulierst, bleibst du mental beweglich.
📌 Ein Beispiel
Alice und Bob* diskutieren über die Verbesserung eines sehr ineffizienten Prozesses.
Im Verlauf des Gesprächs wirft Bob genervt die Hände in die Luft und brummt:
„Das wurde hier schon immer so gemacht – daran können wir doch eh nichts ändern."
Alice hakt nach:
„Was genau meinst du mit immer? Gab es wirklich noch nie einen Versuch, das anders zu lösen?“
Bob überlegt kurz und sagt dann:
„Doch, wir hatten schon zweimal einen Anlauf mit einer neuen Software. Aber das ist beide Male im Sand verlaufen.“
Alice merkt: Bob ist gar nicht grundsätzlich gegen Veränderung – er ist nur enttäuscht von früheren gescheiterten Versuchen.
Der Weg ist also frei, um gemeinsam nach einer neuen Lösung zu suchen.
*Wer Alice und Bob sind, kannst du hier nachlesen.
Challenge accepted!
Diese Woche achte ich bewusst auf meine Sprache:
Wann benutze ich die Begriffe nie und immer?
Wie kann ich meine Aussagen so formulieren, dass ich mental offen für Lösungen bleibe?
Brigittes Randnotizen
Wie im oberen Teil bereits angeklungen: Wenn jemand sagt: „Das war schon immer so“, dann geht es meist nicht um Fakten, sondern um Haltung.
Mir hilft in solchen Momenten ein Gedanke:
Es gibt zwei Arten von Menschen.
Die einen wollen dazulernen – die anderen wollen recht behalten.
Mit wem habe ich es gerade zu tun?
Letztere kosten uns oft viel Energie, denn Menschen verändern sich nicht, nur weil wir es wollen.
Sie verändern sich, wenn sie es selbst wollen.
Manchmal ist es daher einfach klüger, keine Kraft ins Überzeugen zu stecken, sondern sich den Menschen zuzuwenden, die offen für neue Perspektiven sind.
Kommunikative Grüße und bis nächste Woche,
Brigitte
