
25. November 2025 | Versprich nichts, was du nicht halten kannst – oder willst.
Memo an mich selbst
"Versprich nichts, was du nicht halten kannst – oder willst."
Was ich damit sagen will
„Klar, krieg ich hin.“
„Machen wir auf jeden Fall!“
Solche Sätze kommen uns sehr schnell über die Lippen – vor allem in Momenten, in denen wir niemanden enttäuschen wollen.
Das Problem: Oft sagen wir zu, bevor wir überhaupt geprüft haben, ob wir es ernst meinen.
Ein hilfreicher Satz fürs kommunikative Repertoire, der dir Zeit verschafft, um nochmal in Ruhe in dich hineinzuhören, ist:
„Das möchte ich dir lieber nicht versprechen.“
Dabei ist wichtig zu wissen: Wir sagen das nicht, weil wir unzuverlässig sind, sondern weil wir ehrlich sein wollen – zu anderen und zu uns selbst.
💡 Lieber ein ehrliches Vielleicht als ein falsches Ja
Wenn du nicht sicher bist, ob du ein Versprechen halten kannst, dann sag es.
Du schützt damit nicht nur dein Gegenüber vor Enttäuschung – sondern auch dich selbst vor unnötigem Druck oder schlechtem Gewissen.
Denn:
Wenn du vorschnell „Ja“ sagst, ist die spätere Absage doppelt enttäuschend.
Und wer häufiger Dinge verspricht, die er nicht einhält, verliert auf Dauer an Glaubwürdigkeit – ganz egal, wie gut er es mit der ursprünglichen Zusage gemeint hat.
📌 Ein Beispiel
Alice fragt Bob*, ob sie am Wochenende gemeinsam einen Ausflug ins Grüne machen wollen.
Bob zögert. Er spürt den Impuls, aus Freundlichkeit direkt zuzustimmen.
Schließlich sagt er:
„Ich hab eine ziemlich volle Woche vor mir und möchte dir das jetzt lieber nicht versprechen. Es kann gut sein, dass ich am Samstag einfach nur platt bin. Lass uns besser spontan schauen, okay?“
Alice ist kurz enttäuscht, aber sie merkt auch: Das ist ehrlich gemeint.
Am Freitag meldet sich Bob:
„Diese Woche sind ein paar Termine ausgefallen, daher starte ich gerade ganz entspannt in den Feierabend. Wann möchtest du morgen los?”
*Wer Alice und Bob sind, kannst du hier nachlesen.
Challenge accepted!
Diese Woche schenke ich mir Bedenkzeit, bevor ich Zusagen mache.
Ich prüfe ehrlich:
Will ich das wirklich?
Kann ich das leisten?
Und wenn ich mir (noch) nicht sicher bin, sage ich:
„Das möchte ich dir lieber nicht versprechen.“
Brigittes Randnotizen
Das Jahresende rückt näher – nur noch fünf Newsletter trennen uns vom Rutsch ins neue Jahr.
Die Vorweihnachtszeit hat es oft in sich:
Projekte sollen noch schnell abgeschlossen, Geschenke besorgt und Einladungen zu Weihnachtsfeiern untergebracht werden.
Bitte pass in dieser trubeligen Zeit gut auf dich auf!
Ein Gedanke, der mir in stressigen Phasen schon oft geholfen hat:
Wenn’s zeitlich eng wird, nicht überlegen, was ich noch zusätzlich tun kann – sondern was ich weglassen kann.
Statt also jeden weiteren Termin in den eh schon vollen Kalender zu quetschen oder über der endlos langen Aufgabenliste zu verzweifeln, lieber fragen:
„Was ist jetzt wirklich wichtig?“
Kommunikative Grüße und bis nächste Woche,
Brigitte
